Ich war gestern mehrere Stunden in der Stadt unterwegs, um in meinem Bürokratie-Chaos weiter zu kommen. Und mal wieder bewegte mich die Trostlosigkeit dieser Großstadt. Überall springt einem hier das Elend, die Hoffnungslosigkeit, Krankheit, Abhängigkeit, Gewalt und Armut ins Gesicht. Hier eine bettelnde gekrümmte Frau, dort ein Junkie, hier ein besoffener Schläger, da die Hartz IV Mutter mit ihren drei Kindern und dort hinten noch ein paar Kids auf Trebe. Großstädte haben eben auch großes Leid... (Keine Sorge, ich weiß auch die Schönheiten zu schätzen)
Immer wieder fragen mich Nicht-Christen: "Warum gibt es denn all das Leid, wenn Dein Gott die Menschen angeblich liebt und gut ist?"
Dieses Relief (oder diesen Teil davon) fing ich an einem S-Bahnhof ein. Ich kannte die anderen Bilder und Werke, die da sonst noch so zu sehen sind schon lange, doch irgendwie ist mir dieses Bild immer entgangen, vielleicht weil es so viel größer ist und der ganze Kleinkram drumrum die Aufmerksamkeit auf sich zieht, wie auch immer, ich finde es sehr markant, beunruhigend und wahr:

Der Mensch im Würgegriff der Schlange. Ein stummer Schrei, eine Wehklage über das Leid auf dieser Erde. DER FLUCH.
Es sind Tage wie diese, an denen ich am liebsten alle Menschen schütteln möchte und ihnen sagen möchte, dass es einen guten Gott gibt, der einen ganz anderen Plan für sie hat. Mehr, als das, was ihr Leben her gibt. Ich möchte ihnen sagen, dass wir Menschen nicht für Unterdrückung, Abhängigkeit, Armut und Mangel geschaffen wurden. Unsere Bestimmung ist es nicht, Krankheiten und Seuchen zu unterliegen.Wir sind geschaffen, um Könige zu sein. Geschaffen, um zu herrschen -im besten Sinne. Das jedenfalls befahl Gott bereits den ersten Menschen (nachzulesen im ersten Kapitel der Bibel).
Und ich glaube, dass es dieses tiefe Wissen um diese ursprüngliche Bestimmung in jedem von uns ist, was heute die Menschen Amok laufen lässt. Sie kämpfen und unterdrücken die Anderen, um die eigene erfahrene Hilflosigkeit und Unterdrückung nicht zu spüren. Sie wissen nichts von diesem riesen Erbe das bereit liegt. Sie haben keine Ahnung von Vergebung, Liebe und Angenommen-Sein. Für sie gibt es keinen guten, vorbereiteten Weg -sie ergeben sich in Schicksal und sind Spielball der Umstände... -und wir überlassen sie diesem Leben ?!
Auf der anderen Seite der Gleise ist folgendes Graffiti zu sehen:

"Zoe", das ist das Leben in sich, ein Wort, das in der Bibel oft für das göttliche Leben benutzt wird -im Gegensatz zu "bios", was das natürliche Leben beschreibt. Genau darin liegt die Lösung! In diesem göttlichen Leben liegt die Verheißung, hier ist das Reich Gottes erfahrbar, hier ist das Leben im Sieg.
Und ich? Bin ich etwa die durchweg siegreiche Frau? - Bei weitem nicht! Wenn ich es nur jeden 3. Tag wäre, das wäre echt schon der Hammer.
Aber es gibt Zeiten, wo ich mich dem näher spüre. Das sind die Zeiten, in denen ich Schritt für Schritt mit Jesus an der Hand gehe und er mir wirklich fast jede Minute bewußt ist. Zeiten, in denen mir ganz klar und selbstverständlich ist, dass Jesus mich vom Fluch (dem Würgegriff der Schlange) befreit hat,
"damit der Segen Abrahams in Christus Jesus zu den Nationen komme, damit wir die Verheißung des Geistes durch Glauben empfingen" [Gal.3,14]
Und in dem Augenblich, in dem ich neu diesen Stand einnehme, verwehre ich dem Bösen den Zugang. In dem Augenblick weiß ich, daß die Finsternis keine Macht mehr über mich hat, und dass mir alle Dinge zum Besten dienen müssen, egal, wie die Situation gerade aussieht. In diesem Augenblick wachse ich über mein kleines irdisches Ich hinaus und betrete den übernatürlichen Ort des göttlichen Segens.
Am Ende von Galater 3 heißt es:
"Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann noch Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus. Wenn ihr aber des Christus seid, so seid ihr damit Abrahams Nachkommenschaft und nach Verheißung Erben."Was war denn die Verheißung, der Segen Abrahams? Gesegnet zu sein und ein Segen für alle Nationen zu sein. Und diese Verheißung gilt nicht nur für Benny Hinns und Reinhard Bonnkes, sie gilt nicht nur für Pastoren und Älteste, sie gilt nicht nur für Männer oder für Rentner.
Diese Verheißung gilt auch für Dich und mich!
Denn, wenn Jesus Dein Herr ist, gibt es nur noch eine Definition für Dich: Tochter/Sohn des Höchsten und Miterbe Christi [Röm. 8,17].
Und das Erbe Jesu, da drin ist bestimmt nur Gutes!
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