noch 2 Jahre

... dann sind Wahlen in diesem Land. Bereits jetzt denken die Menschen daran, sich vorzubereiten, denken an vergangene Wahlen und das Chaos, das damit immer wieder einhergeht. "Afrika" und "friedliche Wahlen", das sind wohl zwei Begriffe, die gar nicht zusammen gehen. Egal wo, es gibt Hetze, Gewalt und Mord. Vor 3 Jahren hat Kampala gebrannt, Touristen wurden ausgeflogen und das Hotel, in dem ich jetzt arbeite (Kingfisher Safaris Resort), wurde vorübergehend zum "Flüchtlings-Lager". Noch zwei Jahre bis zu den nächsten Wahlen. Eine Menge Zeit. Zeit, etwas zu verändern. Zeit, zu verbittern. Zeit zu resignieren. Zeit, wütend zu werden.
Die Messer werden bereits jetzt gewetzt. Viele Menschen, gerade aus der ländlichen Gebieten sind derbe enttäuscht. Museveni hat viel versprochen und über 80 Prozent der Versprechen nicht erfüllt. Damals haben sie für ihn gewählt, weil er ökonomischen Wandel versprach, Verbesserungen der Lebensbedingungen uvm. Doch was bis jetzt dabei raus gekommen ist ... NIX! Na gut, ein paar Strassen sind gemacht worden, das war auch bitter nötig. Korruption ist hier weiterhin sehr an der Tagesordnung und eher der Normalzustand als die Ausnahme. Und ob sich an den Verhältnissen der grossen Masse etwas geändert hat... -ich wage zu zweifeln.

Museveni ist ein sturer, ehrgeiziger Kopf. Er wird nicht sang- und klanglos abdanken, hat er ja bereits einmal schon eine Verfassungsänderung erwirkt, um das letzte Mal erneut kandidieren zu können.

Ich habe bei all dem, immer einen Traum vor Augen, den ich vor einigen Monaten, ich glaube sogar letztes Jahr hatte. Kennt ihr diese Art von Träumen, die einem schon mehrmals tatsächlich einen Blick in die Zukunft gegeben haben? Ich hatte das bereits mehrmals in meinem Leben. Habe sie sogar den Leuten erzählt, mit denen ich zusammen wohnte, während ich mich wunderte, dass die Menschen aus meinen Traum, andere waren. Jahre später dann habe ich mich in diesen Situationen wieder gefunden. Irgendwie spooky, aber so war es.
Wenn dieser Traum irgendwann Wirklichkeit werden sollte, lasse ich es Euch wissen. Beruhigend dann wird sein, dass ich das alles bereits geträumt habe und es somit nicht unvorhergesehen passiert.

Wie ich eigentlich auf das Thema komme? Nun, neulich abends sassen Sarah, Chandia und ich abends zusammen, haben ein bierchen getrunken und die zwei, die nur 1-3 Jahre älter sind als ich, haben mir von ihren Erlebnissen von Krieg, Flucht, Chaos und eben auch den Wahlen erzählt.
Macht es mir Angst? -nein. wenn die Zeit kommt, zu gehen (ob nach Hause oder von dieser Welt), dann ist es eben soweit. So lange benutze ich meinen gesunden Menschenverstand, werde aber nicht weglaufen. Gott ist mit mir und ER kennt meine Erden-Zeit. Kann ich denn mit Sorgen meinem Leben auch nur eine Minute mehr hinzutun?

Bild oben: Tumulte nach den Wahlen in Kenia, Januar 2008