Most welcome, President Obama

[Bild: Deutsche Welle]

Nun ist es also soweit und auch verliere ein paar Worte aus der Ferne zum Wahlsieg des neuen Präsidenten Barack Hussein Obama. Natürlich ist Kenia aus dem Häuschen und auch hier in Uganda schwappt eine Welle der Freude und Hoffnung. Doch -sorry, wenn es euch unschön aufstößt- ganz un-idealistisch erlaube ich mich zu fragen, ob da nicht ein bißchen zuviel erhofft wird. Auch wenn es in der Vergangenheit eben die Weißen waren, die viel Unschönes getan haben und Mist verzapft haben, ist nun ein "verwässerter Mulatte" (hinsichtlich seiner Herkunft: weder schwarz noch weiß, weder west noch ost, Harvard, Sex und Drogen) die Lösung aller Probleme ? -denn das scheint die Welt ja gerade zu hoffen!

"Wir sind stolz auf ihn", sagt die Verkäuferin Regina. "Er ist einer von uns, er ist unser Bruder." Aber auch die Erwartungen der kenianischen Brüder sind hoch. Mehr Entwicklungshilfe, Investitionen, grenzenlose Reisefreiheit in die USA, zählt der Busfahrer Karanja auf. "Ich erwarte jetzt, dass er uns unterstützt. Mit seinem Wahlsieg wird auch unser Leben automatisch besser."
[Quelle: tagesschau.de]

[Bild: New Vision Online]

Wird das Leben automatisch besser (außer, daß Kenia jetzt einen neuen Nationalfeiertag hat) ? Was bewirkt es denn nun, dass ein Halbafrikaner mächtigster Mann der Welt ist? Versteht mich nicht falsch, ich bin froh, dass er es geworden ist, (auch wenn so manche Punkte seines Wahlprogramms einem Christen sauer aufstoßen müssten). Es wurde allerhöchste Zeit dafür! Und ganz bestimmt, wird das den Rücken vieler Afrikaner stärken und ihnen vielleicht etwas Wiedergutmachung sein. Ich hätte ihn auch gewählt, aber die Hoffnung der Welt ist nur einer... !
Es freut mich, dass sich die Leute hier alle freuen, aber es tut mir auch leid, für die vielen Menschen hier in Afrika, die glauben, dass ihr Leben jetzt besser wird, und die sehr bald feststellen werden müssen, dass das für die keinen Unterschied machen wird in ihrem täglichen Überlebenskampf.
Also, bei all dem Jubel und Lob wage ich es, mich kritisch ob des Allerwelts-Jubel zu äußern -entschuldigt.