Donnerstag, 30. Oktober 2008

Krieg im Kongo -Teil 2

Liebe Leute, man darf wohl ganz bestimmt beten, da sich die Lage anscheinend an unserer Grenze zuspitzt. Die 4-5000 Tutsi-Rebellen der CNDP ("Nationaler Kongress zur Verteidigung des Volkes") unter der Leitung von General Laurent Nkunda waren gestern wohl kurz davor Goma einzunehmen. (oder haben es eingenommen -je nach Quelle und Zeit). Sie vertrieben die UNO-Soldaten nach heftigen Gefechten.
In der Stadt haben zigtausende Flüchtlinge Zuflucht gesucht, sie ist überlaufen, die Stassen voll, Versorgung ist nicht gewährt und seit gestern sind auch die zivilen Kräfte der UNO abgezogen worden. Alle Hilfsorganisationen sind aufgefordert, ihre Leute zu evakuieren und in Sicherheit zu bringen. World Vision bekam seine Leute nicht rechtzeitig raus als Rutshuru von den Rebellen überrannt wurde, so dass sie bei der UN-Schutzruppe Zuflucht suchten. Auch regierungstreue Gruppen sind geflohen.

"In dem Kampfgebiet waren am Mittwoch Explosionen von Bomben, Raketen und Mörsergranaten zu hören. Die Detonationen schienen aus der Nähe eines Dorfes zu kommen, in dem sich mehrere Tausend Flüchtlinge aufhalten. Der UN-Gesandte für den Kongo, Alan Doss, forderte unterdessen eine dringende Aufstockung der UN-Friedenstruppe in dem zentralafrikanischen Land." [Quelle: focusonline]

Hier noch ein Zitat [Quelle: diepresse.com]:

Am Abend überschlugen sich die Ereignisse: Erst hieß es, Goma sei bereits überrannt, dann, die Rebellen hätten einen Waffenstillstand erklärt. Für beides gab es zunächst keine Bestätigung.
Gefährlich spitze sich auch die Lage an der Grenze zu Ruanda zu. Schon vor Wochen beschuldigte Kongos Regierung Ruanda einer neuerlichen Invasion. Am Mittwoch dann die nächste Eskalationsstufe: Ein BBC-Reporter beobachtete heftige Schusswechsel über die Grenze hinweg. Angefangen will freilich niemand haben, man schiebt die Schuld der jeweils anderen Seite zu.
Auch ein neuerlicher Einmarsch Ugandas ist denkbar. Denn die ugandische „Widerstandsarmee des Herrn" hat den Osten des Kongo seit einiger Zeit zu ihrem Rückzugsgebiet gemacht, überfällt Dörfer und rekrutiert Kindersoldaten.
Offiziell wurde der Kongo-Krieg (1998 bis 2003) zwar vor fünf Jahren beendet, die rohstoffreichen Ostprovinzen - die von der Hauptstadt Kinshasa so weit entfernt sind wie St. Petersburg von Wien (nämlich gut 1500 Kilometer) - kamen aber nie ganz zur Ruhe. Die ressourcenhungrigen Nachbarstaaten Uganda und Ruanda hatten es zudem nicht eilig mit dem Abzug.

Mittlerweile strömen Tausende auch über die Grenze nach Kisoro/Uganda. Viele sind mehrfach vertrieben, da die Rebellen sie mehrfach eingeholt haben. Nun sitzen sie dort zu Tausendenn (wenn sie nicht bei Verwandten unterkommen können) und da zur Zeit Regenzeit in Uganda ist, ist natürlich mal wieder die Cholera-Gefahr in solchen Gebieten hoch.
Der UN-Sicherheitsrat hat eine Dringlichkeitsitzung einberufen. Frazer und Ban Ki Moon kommen selber bzw. entsenden Mitabeiter um Gespräche vorwärts zu bringen. „Sie sollten Goma nicht betreten, denn sie werden für alles verantwortlich gemacht, was in dieser Stadt passiert“, sagte Frazer am Mittwoch vor Journalisten in der kenianischen Hauptstadt Nairobi an die Rebellen gerichtet.
Doch wer kann hier wirklich etwas bewirken und helfen?

[Quelle: Focus Online, diepresse.com]

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