Samstag, 6. Februar 2010

Jeden Abend...

  • singt die Natur ihren Abendgruß
  • zwitschern die Vögel den Lobgesang des Tages
  • rufen die Kühe und Schweine danach, nach Hause gebracht zu werden
  • malt die Sonne zarte Farben an den Himmel
  • taucht das Land in eine friedliche Atmosphäre
  • fangen die Katzen ihren Streifzug an
  • haben die Sterne ihren großen leuchtenden Auftritt
  • erhebt sich der Mond, groß und erhaben
  • versammeln sich die Lichter der Petroleumlampen der Fischer auf dem See
  • übernehmen Grillen und Frösche den Gesang der Nacht
  • heulen die Hunde (ob das die dorfweite Unterhaltung ist?)
  • geniesse ich es, mich aufs Bett zu legen und zu lesen
  • schlafe ich selig ein, während der Klang Afrikas mich in den Schlaf wiegt...

Freitag, 5. Februar 2010

Impressionen der letzten Tage

unsere Schildkröte aus Gulu

Naomi und Rose am Kochen (und Quatsch machen)

feiner Lizard

Heute

war jetzt allerdings der 2. Tag mit Regen und auch mit Strom. Das bedeutet für mich, dass viel Arbeit nach zu holen ist. Manchmal denke ich wirklich, ich bräuchte noch ne Sekretaärin oder ne andere Hilfe. So viele Dinge werden immer wieder nach hinten geschoben. Dabei sind alle Sachen irgendwie dringend, doch ich kann immer nur die Spitze des Eisberges bearbeiten. Wow, wenn ich irgendwann mal meine To-Do-Liste leer hab, gebe ich Bescheid und feier 'ne Party.... 
Manchmal ist das frustrierend. Jeder will alles sofort und von mir, dann kommen 10000 andere wichtige Sachen, die auch sofort und am Besten Gestern gemacht sein sollen und dann wird man wieder auf die vorherigen angesprochen und gefragt, warum man das denn noch nicht fertig hat. Hey, bin auch nur ein Mensch! Meistens einer, der wirklich gut drauf ist, seltenst schlechte Laune hat, sich nicht hängen lässt, sich sogar antreiben muss, Feierabend zu machen. Doch meine wirklichen Off-Days sind rar. Ich versuche immer wieder zurück auf einen freien Sonntag zu kommen, doch auch das gelingt nicht immer. Tja, und mein Studium? Sorry, dafür ist nur gelegentlich Zeit und dann muss ich mir die Birne zukloppen. So etwas wir regelmässig lernen und dafür dann keine 6, 8 oder mehr Stunden am Stück geht nicht. Ich nutze sporadisch die Tage, an denen kein dringender eiliger Arbeitsauftrag ist. Naja, mal sehen. Bin bereits im Verzug. Keine Ahnung, wann ich die Zeit aufholen soll, aber so habe ich es mir nun mal ausgesucht, oder nicht? 
Naja, manchmal wünschte ich, ich hätte ne geregelte Arbeitszeit, geregelte Freizeit, geregelte Aufgaben und geregelte freie Tage. Aber meistens lebe ich ganz gut damit und wer mich kennt, weiß, dass ich auch immer ein bißchen Druck brauche und öden, tristen Alltag auch hasse. Doch manchmal denke ich, es scheint nie genug zu sein, was man leistet...

Kostenrechnung:
Gehalt:     500,000 UGX/Monat = 185 €
Studiengebühr/Monat                 = 155€
übrig                                          = 30€ pro Monat....


Gut, ich "verdiene" 4-6x mehr als der Durschnitts-Ugander, aber das hilft mir ja auch nicht wirklich. Der Durschnitts-Ugander lebt auch nicht in einem fremden Land und fliegt durch die Welt... Nicht gerade berauschend und davon ist noch rein gar nichts anderes abgezogen. Sparen für einen Flug ist da auch nicht drin und mein Konto leert sich. Wenn ich zurück wollte oder müsste wäre das bereits ein Problem. Irgendwie muss da ne Lösung her...

Anyway, genug gejammert. Am Wochenende ziehen die anderen Kids und Chandia runter und in Kingfisher sind wir an den Staff Assessments dran. Das heisst gerade, täglich stundelange Meetings und Interviews mit Angestellten und Abteilungsleitern, Zusammenfassungen der perfomance, Bücher wälzen, Informationen sammeln etc. Wieder einmal Tage, die anstrengend sind, an denen aber die ganzen anderen Sachen warten müssen und man abends echt malle im Kopf ist.

Naja. Vielleicht sollte ich mal Samstag auf Sonntag weg und raus, wäre ja mal ne Überlegung wert. Meine Kamera, ein Buch und einen Tag lang kein Handy, keine Besprechungen, kein Hotel... nur ich.

Nachtrag von Ende Januar

Hier ein Eintrag, den ich vor ein paar Nächten mal nieder geschrieben hatte:

"Es ist 4.30h. Diese Nacht hatte ich nur 3 Std richtig Schlaf. Unser jaulender und fiepsender Hund "Police" machte Alarm, weil "Christian" (unser andere Hund) zwar mit nachts abgehauen aber nicht mit zurück gekommen war. Police war total unruhig und überhaupt war es eine komische Stimmung.
Außerdem haben mich Hustenanfälle immer wieder gezwungen, mich in eine aufrechte Position zu bringen. Naja, so habe ich heute nacht studiert und sinniert, dazu gab's Kaffee, Tee und jede Menge Wasser. Hätten wir Strom, fände ich das gar nicht so schlimm: Ich würde nachts bei angenehmen 24°C arbeite und bei der außergewöhnlichen Hitze dieser Tage schlafen oder dösen. Selbst lang Eingesessene und Ugander bestätigen, dass diese Trockenzeit außergewöhnlich heiss und trocken ist. Im neuen Haus haben wir zwar das Glück, dass immer ne Brise weht, aber die Luft ist so heiß und trocken, dass sie Augen, Mund und Nase ausdörrt.
Gestern war ich in der Hautstadt. Bereits morgends um 8.30h ist die Stadt unter einer bräunlich-grauen Smog-, Staub-, und Dunstglocke. Und da gerade Schulanfang ist, herrscht totales Verkehrschaos.
Wer in dieser zeit nach Uganda kommt, sollte sich am Besten in den National Parks oder am wasser aufhalten. Alles andere ist echt Krampf. Geht man aus dem Haus, ist man innerhalb von wenigen Minuten mit einer pudrigen Staubschicht bedeckt. Die Erde ist steinhart und hat zentimetergroße Risse. Dabei haben wir hier in Jinja,  zwischen regenwald und See noch Glück: es gibt Morgennebel. Wunderschön wabert dieser über dem Wasser und die Täler sehen einfach märchenhaft aus. Doch die Sonne Afrikas zu dieser zeit ist unerbittlich und macht Mensch und Tier das Leben hart und herausfordernd. Ab Mittag macht sich lähmende Dumpfheit im Kopf breit und bis 4 Uhr fährt der Körper einfach runter auf Sparflamme.
Wie gesegt, hätten wir Strom, würden Sarah und ich wohl nachts arbeiten, aber seit 5 Tagen ist Stromausfall. Wir haben weder einen Generator noch Solar, d.h. auch, dass die Kühlschränke und die Gefriertruhe nicht mehr laufen. Kein Herd, kein Computer, keine Musik, leer Handy-Akkus etc. So müssen wir zu Generator-Zeiten runter ins Hotel und ort wenigstens die Handys zu laden und zu trinken gibt es nur warmes Wasser, warme Limonade, warmes Bier... "

Mittwoch, 27. Januar 2010

erste Eindrücke


vom neuen Haus... hier ein paar Bilder vom Haus als es lamgsam zum Leben erwachte (mittlerweile sind wir weiter...)


unser Mond am Tag....


Wasswa (Andrew) und Kato (Henry) beim Kisten schleppen


Wohnzimmer Lesecke


 Wohnzimmer Essecke


 Naomi's Studierzimmer (hier mit Kate)


 rechte Tür: mein zukünftiges Zimmer und Büro in einem (mit Dusche/WC etc)

Dienstag, 26. Januar 2010

endlich irgendwie da

... im neuen Haus. Auch die Kater und ich sind heute runter gezogen. Momentan maunzen sie noch wie blöd, da ich sie die erste Nacht nicht draussen lasse, auch wenn sie schon draussen rum gehüpft sind.. Ansonsten gefällt es wohl auch ihnen ganz gut, Mal sehen, was sie zu den ganzen Arbeitern über Tag sagen. Ich fahr morgen in die Hauptstadt: Geld wechseln, Einkäufe machen und erste Anzahlungen für  den Urlaub/Unterkunft/Safari eines Freundes der Ende April eine Stippvisite bei mir in Uganda macht. Gute Nacht Welt da draussen.

Montag, 25. Januar 2010

wieder online

... ein paar Tage kein Strom (und die Batterie des Laptops ist dann mal ganz schnell am Ende), danach kein Internet, doch heute wieder beides, nur leider keinen Kaffee mehr: der Herd ist unten, der Pulverkaffee auch, meine Espressomaschine ist zwar da, aber meistens ist der Sigiri morgends noch nicht an und ich mach mich mittelmässig früh vom Acker zum neuen Haus, meist nun ohne Kaffee -und das ICH!
Naja, habe es bis jetzt ja auch überlebt, wenn auch mit vielen Wunden, Schnitten und Muskelkatern (wäre mir mit Latte Macchiato bestimmt nicht passiert...!)
Demnächst wieder updated Bilder.